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Albergue de las Carbajalas (Benediktinerinnen)

12.07.2009 Letzte Vorbereitungen für die Reise, denn morgen geht es per Zug nach Berlin, Abflug von Tegel nach Madrid und am 14.07.09 werde ich schon in León sein, um pünktlich zum 15. Juli den Pilgern schon das Frühstück zu bereiten. Es wird spannend, denn dieses Jahr ist es anders als letztes Mal. Ich kenne die Herberge schon von 2007 (als ich mit 40 Männern in einem Raum nächtigte) und es werden diesmal mehr Hospitaleros tätig sein, da die Herberge ja auch viel größer ist - laut Pilgerführer 60 Betten plus Matratzen - ich hatte mehr in Erinnerung. Das Beste ist, dass ich mit Tomás zusammen den Herbergsdienst verrichten kann. Außerdem lockt mich die schöne Stadt León, die ich dieses Mal so richtig genießen kann. Wer einen kleinen Eindruck von dort bekommen möchte, kann über folgenden Link ein Filmchen bei YouTube ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=sEvzJv32EYY
Hasta
proxima!

20.07.2009 Nun ist schon fast eine Woche vergangen und ich komme erst heute dazu, ein Internetcafé aufzusuchen. Es gibt viel Arbeit hier. Die Herberge hat 140 Betten und manchmal werden noch Matratzen ausgelegt. Wir sind hier 2 Spanier, eine Italienerin und ich als Deutsche, die als Hospitaleros arbeiten. Ich bin mit Abstand die Juengste. So uebernehme ich auch freiwillig die schweren Arbeiten und ueberlasse das Reden den Sprachkundigen. Die wenige Freizeit nutze ich, um das schoene Leon haeppchenweise zu erobern und zu geniessen. Der Tagesablauf sieht so aus: 5:30 Uhr aufstehen und Fruehstueck vorbereiten, ab 6 Uhr Pilger bekoestigen, ab  7 Uhr beginnen, die vielen Abfalleimer zu leeren und die 140 Betten zu machen. Oft sind "Fundstuecke" aus den Betten zu entfernen, nicht jeder weiss, den Abfalleimer zu benutzen. Danach wird der Hof gekehrt und die Waesche begonnen zu waschen. Die vielen Laken sind dann bis zum Abend gewaschen und getrocknet. Ab 9 Uhr machen wir selbst Koerperpflege und Fruehstueck. Danach ist Freizeit bis 10:45 Uhr. Nun muessen diie Utensilien auf den Empfangstisch aufgestellt werden, Registrierbuch, Stempel, Credenciales etc. Ab 11 Uhr oeffnen wir das Tor und der Pilgeralltag beginnt. Die Pilger werden eingeschrieben und danach in die jeweiligen Raeume eingewiesen. Maenner, Frauen und Ehepaare. Manchmal geht es aber auch durcheinander, z.B. wenn Gruppen angemeldet sind. Ich muss jeden Tag neu schauen, was anliegt. Am Nachmittag gehen wir Brot einkaufen, das wird dann Abends per Hand gescnitten - 6 grosse Weissbrote - da tut die Hand danach weh. Zwischendurch immer wieder Waesche waschen und trocknen. Nachmittags entweder mal eine Stunde schlafen oder die City erkunden. Ich muss nun los, das naechste Mal mehr. Hasta luego!

Die Hospitaleros und AnaI aus Logroño

22.07.2009 Inzwischen haben wir die Anzahl der Brote auf 8 Stueck erhoeht, da die vielen Pilger erheblichen Hunger haben. Die gewuenschte Routine hat sich mittlerweile auch eingestellt, es halt etwas laenger gedauert als voriges Jahr in Monjardín. Nun waren wir auch mal nach der Schliesszeit im naechtlichen León unterwegs, das voller Leben ist. Den fehlenden Schlaf muessen wir eben am Nachmittag nachholen, wenn nicht so viel zu tun ist oder wir Unterstuetzung durch Luis von der Asociacion erhalten. So war ich auch vor 2 Tagen am Abend in einem Konzert in der Kathedrale. Dort konnte ich einen Barockchor aus Amsterdam erleben. Heute ist in der Klosterkirche ein Konzert mit Orgel, Violine und Gitarre, das wir uns nicht entgehen lassen wollen. Das Wetter ist schoen, bis heute hat es noch nicht geregnet. Es ist auch nicht mehr so kalt wie am Anfang meiner Zeit hier. Einige schoene Erlebnisse hatte ich schon mit den Pilgern, aber das Individuelle wie in Monjardín ist hier schwer moeglich. Ich gruesse alle, die mir geschrieben haben und/oder in Gedanken bei mir sind.

27.07.2009 Mit Blick auf die letzte Eintragung stelle ich fest, dass die Zeit viel zu schnell zu vergehen scheint. Je naeher der Abschied naht, desto rascher vergehen die Tage. Das Pilgerleben ist bunt und interessant, so wie ich es auch aus eigenem Erleben vor zwei Jahren kenne. Die bisher aelteste Pilgerin ist eine Spanierin mit 70 Jahren und erstaunlich fit und humorvoll. Die juengsten Pilger sind Kinder ab 12 Jahren. Ein blinder Pilger aus Deutschland wurde von seiner Tochter gefuehrt.  Der Strom der Pilger laesst nicht nach. Nur am vergangenen Wochenende war es etwas ruhiger, da waren wir nicht ausgebucht. Am 25.Juli war Feiertag: "Fiesta de Santiago". In unserer Herberge wurde entsprechend gefeiert durch die Mitglieder der Asociación de Amigos del Camino de Santiago. Ich habe mich etwas dem Trubel entzogen, zu viel Spanisch durcheinander :-)
Nun ist es schon fast Gewohnheit, nach der Schliesszeit nochmal durchs naechtliche León zu schlendern und in einer Bar Bier oder Wein und Tapas zu geniessen. Das Schlafbeduerfnis ist nicht mehr so gross.
Nach unserem Dienst hier in León ab dem 31.07. und der Uebergabe der Arbeit an die neuen Hospitaleros am 01.08. werden wir etwas auf dem Camino von Salamanca wandern und dort selbst in einer Herberge uebernachten. Doch bis dahin gilt es das Tagesgeschaeft gut zu verrichten zur Zufriedenheit der Pilger.

31.07.2009 Heute ist mein letzter offizieller Arbeitstag. Jedoch werde ich noch einen Tag dran haengen, da erst eine neue Hospitalera, Ursula aus Trier, angekommen ist und morgen quasi Notstand herrscht. Esther ist bereits gestern in der Fruehe abgereist, so dass wir unseren Dienst bis heute nur zu dritt absolviert haben. Ausgerechnet gestern waren die Betten sehr schmutzig und ein Berg Waesche war zu bewaeltigen. Wir haben die Arbeiten gerade rechtzeitig geschafft und konnten 11 Uhr wie gewohnt oeffnen, hatten allerdings keine Pause. Die Hospitalera aus Brasilien wird wohl erst am 2. oder 3. August kommen. So werden Tomás und ich erst am Sonntag abreisen. Anita bleibt noch bis zum 3. Ausgust.
Die Pilgerstatistik muss korrigiert werden, das juengste Kind wurde im Kinderwagen gefahren und ist ca. 2 Jahre alt. Der bisher aelteste Pilger ist ein Schweizer mit 71 Jahren aus Einsiedel.
Das Kulturleben von León haben wir inzwischen auch etwas geniessen koennen. So ein Jazzkonzert auf dem Platz vor der Kathedrale, einen argentinischen Tangoabend im Palacio de Guzman und heute abend ein Konzert von Leonard Cohen in der Arena von León. Das ist ein guter Ausgleich zur vielen Arbeit in der Herberge. Nun heisst es auch langsam Abschied nehmen von dieser schoenen Stadt, aber die naechsten Erlebnisse locken schon. Nun gehe ich noch mal zum deutschen Baecker "Los Alemanes" und decke mich mit Sonnenblumenbrot fuer die naechste Woche ein. Das Wetter ist superschoen. Frueh ist es frisch und am Tag angenehm warm. Adé Leon!

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